Christiane Seifert - Ernährung nach den Fünf Elementen
Kochen im Zyklus – ein natürlicher Geschmacksverstäker
Beim „Kochen im Zyklus“ – was lockerer auch als „Kochen im Kreis herum“ bezeichnet wird – werden die Zutaten und Gewürze einer Speise nicht einfach zufällig zusammengegeben, sondern die Reihenfolge, in der sie in den Topf wandern, wird durch den so genannten „Fütterungszyklus der Fünf Elemente“ bestimmt.
Die Fünf Elemente – Holz
Feuer
Erde
Metall
Wasser – stehen in einem ganz bestimmten Verhältnis zueinander. Der Fütterungszyklus ist ein Beispiel dafür. Seine gestaltende Kraft lässt sich auch in der Natur gut beobachten:
Der Frühling entspricht dem Holz-Element und ist gekennzeichnet durch explosives Wachstum von Bäumen, Sträuchern und Pflanzen, das Ergrünen der Natur. Zum Frühling gehören die Farbe Grün und der saure Geschmack.
Der Sommer entspricht dem Feuer-Element und ist gekennzeichnet durch Blüten- und Farbenpracht, viel Licht und Wärme. Zum Feuer gehören die Farbe Rot und der bittere Geschmack.
Der Spätsommer oder die Erntezeit entspricht dem Erd-Element und ist gekennzeichnet durch süße, reife Früchte, goldene Getreidefelder und eine Fülle von Feldfrüchten. Zur Erde gehören die Farbe Gelb und der süße Geschmack.
Der Herbst entspricht dem Metall-Element und ist gekennzeichnet durch ein Vertrocknen der oberirdischen Teile von Stauden, das Verfärben, Trockenwerden und schließlich das Abfallen der Blätter. Zum Metall gehören die Farbe Weiß und der scharfe Geschmack.
Der Winter entspricht dem Wasser-Element und ist gekennzeichnet durch Kälte, Sichverbergen der Natur und das Ruhen der Samen in der Erde. Zum Wasser gehören die Farben Blau und Schwarz und der salzige Geschmack.
Dieser natürliche Ablauf der Jahreszeiten wiederholt sich in genau der Reihenfolge, die man Fütterungszyklus oder auch Hervorbringungszyklus nennt. Denn jede Jahreszeit ist mit ihrer Energie und Dynamik dafür mitverantwortlich, dass die nächste ihre Aufgaben erfüllen kann. Im Herbst müssen die Blätter welken, trocknen und abfallen, um die Bäume und Sträucher vor der Kälte und Schneelast des Winters zu schützen. Das Ruhen der Samen im Winter ist die Voraussetzung für die Kraft des Keimens und Wachsens im Frühling. Aus den starken Trieben des Frühlings können sich die Blüten des Sommers entwickeln, die im Spätsommer zu Früchten, Nüssen, Samen und Rüben heranwachsen.
In der Symbolik der Elemente gesprochen: Holz lässt das Feuer brennen; die Asche des Feuers düngt die Erde; aus der Erde können Metalle geschürft werden; Metalle und Mineralien machen das Wasser lebendig; Wasser lässt Pflanzen und Bäume wachsen.
Unsere Nahrungsmittel können aufgrund ihres Geschmackes, ihrer Farbe und ihrer Wirkung auf unseren Körper jeweils einem der Fünf Elemente zugeordnet werden. So bietet sich uns die Möglichkeit, beim Kochen diese natürliche Reihenfolge des Fütterungszyklus zu beachten und den Speisen den richtigen Dreh zu verleihen.
Gerade beim Würzen und Abschmecken der Speisen zeigt sich der besondere Vorteil des Kochens im Zyklus. Wenn ein Gericht zwar eigentlich fertig, aber noch nicht richtig „geschmackig“ ist, dann gibt man nicht einfach mehr Salz oder Pfeffer dazu, denn das ändert am Geschmack nicht wirklich etwas, außer dass die Speise schärfer wird. Beim Abschmecken „im Kreis herum“ geht man noch einmal durch alle Elemente und gibt von jedem Geschmack etwas zu. Oft ist es gerade ein Spritzer Zitronensaft, der Frische bringt; ein Hauch Thymian, der würzig macht; eine Prise Vollrohrzucker, die das Aroma abrundet - wenn das Gericht schon scharf und salzig genug ist.
Wenn man darauf achtet, dass beim Zubereiten und Abschmecken eines Gerichtes alle fünf Geschmäcker vorkommen, wirkt dies wie ein natürlicher Geschmacksverstärker. Das Aroma entfaltet sich besser, der Geschmack wird rund und harmonisch. Und das ganz ohne Glutamat. In Dr. Hans-Ullrich Grimms Buch „Die Ernährungslüge“ können Sie nachlesen, wie schädlich Glutamat sich auf die Gesundheit auswirken kann. Mit dem Kochen im Zyklus haben Sie ein einfaches Mittel, gesundes Essen wirklich schmackhaft zu machen - ohne künstliche Zusatzstoffe.
Aus meinem Buch „Die Fünf-Element-Küche“ Seite 91 ff
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